Samstag, 2. Oktober 2021

Shake it Baby - jetzt rumpelt's in der Kiste

Rangliste DOF-Geräte
In Michael J. Roberts Pinscape Guide findet man ein Auflistung aller möglichen Effektgeräte für das DOF-Setup. Ganz oben auf der Skala ist der Rüttelmotor, ein sogenannter "Shaker", aufgeführt. Ich tat mich da etwas schwer was passendes zu finden. Grund war auch, daß ich gern einen 24V Motor bevorzugt hätte, da bei mir eigentlich alles über ein 24V Netzteil läuft. Jedoch engte das die Auswahl arg ein. Ich fand einen komplett gekapselten Vibrationsmotor für 20 Euro in der Bucht mit der Option der Rücknahme. Also wagte ich einen Versuch damit.
Das Teil war nicht besonders Groß und die Leistung mit 10 Watt garantiert nicht überdimensioniert. Nachdem ich ihn dann in der Hand hatte verstärkten sich die Zweifel ob er zum Ziel führt. Versuch macht klug - also das Ding am Gehäuse verschraubt und am Labornetzteil angeschlossen. Aber der Motor bzw. die Gewichte für die Unwucht waren zu gering. Die Kraft reichte nicht um den Flipper zum schwingen zu bringen. Nur mit maximaler Spannung fing des Gehäuse an zu vibrieren. Das hat mächtig gekitzelt in den Handflächen und verursachte dazu noch einen Heidenlärm. Somit ging der Motor wieder retour.

Vibrationsmotor 24V 10W

Letztendlich habe ich dann doch was fertiges auf 12V Basis gekauft. Sicherlich hätte man mit geringeren Kosten auch selbst was basteln können, doch ich war diesbezüglich in dem Moment etwas lustlos. Ich schlug wieder bei Arcadeclassic zu und bekam den Shaker inklusive einer Abdeckung. Für den stolzen Preis von über 100,- Euro fand ich das Set jedoch etwas lieblos zusammengestellt - nicht einmal Schrauben für die Umhausung waren vorhanden. Jedoch ließ sich das Ergebnis sehen bzw. spüren. Nachdem ich den Motor am Unterboden geschraubt hatte, und das Netzteil langsam hochdrehte, stellte sich bald der gewünschte Effekt ein. Ein tiefes, niederfrequentes Rumpeln des gesamten Tisches. Nachdem der Shaker am PC-Netzteil angeschlossen und in DOF integriert wurde, sowie die Verkabelung inklusive der Schutzdiode erledigt war, erfolgten die ersten Testspiele.

12V Shaker von Arcadeclassic
Die Palette der Tische, welche einen Shakermotor unterstützen, ist wirklich beachtlich. Zugegeben ist die Integration bei einigen wenigen Tischen nicht ganz gelungen bzw. wird der Effekt dort schon fast inflationär benutzt. Aber wenn man einen guten Tisch und die richtige Intensität der Rüttelstärke erst mal gefunden hat, ist es ein echtes Schmankerl. Beispielsweise werden damit Schuß- und Explosionseffekte bei "Attack from Mars" merklich aufgewertet. Ein echtes Highlight wenn wieder eine fliegende Untertasse zerstört wird. Und wenn der Basswoofer den Flipper schon vibrieren lässt, weil gerade ein spektakuläres Ereignis auf dem Spielfeld ausgelöst wurde, sich dann noch langsam das Rütteln des Shakers darüber zu legen beginnt und die Kiste anfängt zu wackeln ... ist schwer in Worte zu fassen. Muss man erlebt haben!

Dennoch gab es Wermutstropfen. Bei einigen Rüttelaktionen des Motors koppelten sich am PC angeschlossenen USB Geräte spontan ab. Das machte sich beim Teensy-Controller und beim Pinscape bemerkbar - die verweigerten plötzlich ihren Dienst. Zum Glück ist dieses Phänomen in Michael J. Roberts Pinscape Guide beschrieben. Die Sperrdiode alleine reicht nicht um störende Interferenzen des Motor zu filtern. Eventuell ist die Entscheidung den Motor über das PC-Netzteil mit Strom zu versorgen auch diesbezüglich nachteilig. Ich installierte also noch zwei Drosselspulen mit 4,7µH welche die Störungen erfolgreich rausfiltern.

Shaker-Motor mit Spulen entstören


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